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Probleme, Stolperfallen und Falltüren
Alte Tonbänder brummen, quitschen, klingen dumpf. Sie haben jahrelang mit Ihrem Tonbandgerät ordentliche Aufnahmen gemacht, sicher regelmäßig die Tonköpfe gereinigt und entmagnetisiert und die Tonbänder trocken und nicht zu warm gelagert. Und trotzdem klingen viele Aufnahmen jetzt irgendwie dumpf, wie durch einen dicken Vorhang gehört, manche Aufnahmen brummen, bei anderen ist der linke Kanal viel schwächer, bestimmte Bänder ruckeln und ziepen bei der Wiedergabe. Ohne hier jetzt physikalische Gesetze zu erklären, muss aber festgestellt werden, dass solche Erscheinungen leider sehr häufig sind und selbst professionelle Studios mit diesen Problemen kämpfen. Die Magnetisierung der Bänder lässt im Laufe der Jahrzehnte nach, das natürliche Magnetfeld der Erde und besonders auch künstliche Magnetfelder in unserem Umfeld wirken auf die Bänder ein. Das Band-Material selbst löst sich unter Umständen in seine Bestandteile auf und verklebt so die Tonköpfe und die Bandführung und verhindert eine störungsfreie Überspielung. Es sprengt den Rahmen dieses Beitrages, ausführlich über die Gründe und die möglichen Gegenmaßnahmen zu berichten. Auf der LINK-Seite werde ich entsprechende Verweise zu anderen Internet-Seiten anbringen.
Der linke Kanal ist zu schwach: Das betrifft allgemein die Viertelspurbänder und Tonband-Kassetten. Die Tonspur für den linken Kanal liegt beim Tonband an der Außenkante. Diese Außenkante ist aus verschiedenen Gründen bei sehr vielen Bändern etwas lädiert. Warum? – Ein Tonband sollte immer mit einem gleichmäßigen und glatten Wickel gelagert werden. Dieser glatte Wickel wird am besten mit einer gut eingestellten Bandführung und nach dem Durchlauf des Bandes mit Normal-Geschwindigkeit erreicht. Doch wurden viele Bänder meist nach dem schnellen Umspulen weggelegt. Dann ist die Wicklung häufig unsauber und die aus dem Wickel herausragenden Bandkanten werden schnell wellig oder sogar angeknickt. Wenn Sie nun bedenken, dass so eine Tonspur nur 1 Millimeter breit ist, wird sicher schnell klar, wie groß die Gefahr der Beschädigung gerade dieser äußeren Tonspur ist.
Ein weiterer Grund für die Kanalunterschiede: Im professionellen Studio werden alle Tonköpfe regelmäßig auf die exakt richtigen Werte justiert. Bei Heimgeräten geschieht das wohl eher selten. So bewegen sich die Köpfe im Laufe der Jahre unmerklich langsam immer mehr aus der exakten Stellung, bis dann irgendwann die Abweichung deutlich hörbar wird. Was bedeutet das für die Überspielung? Wenn die Pegel-Differenz und der Unterschied der Störungen zwischen dem linken und rechten Kanal zu groß sind, müssen beide Kanäle getrennt bearbeitet werden. Das beginnt mit der Aussteuerung und geht mit der Filterung und klanglicher Verbesserung dann weiter. In diesem Punkt sind die „einfachen“ Programme etwas eingeschränkt und recht kompliziert in der Bedienung. Es lohnt sich gerade hier, die Aufnahme über einen externen Balanceregler (Mischpult) und einen separaten Equalizer in den PC zu bringen. In vielen Fällen entsteht das Brummen durch „Brummschleifen“ oder „Masseschleifen“. Ihre Audio-Geräte sind mit mehreren Masse-Erde-Verbindungen untereinander verbunden. Einmal sind sie über den Schutzkontakt im Stromstecker an die Erdungsleitung in der Steckdose angeschlossen. Das Gerät selber ist auch meist über einen Massekontakt an diese Schutzerde angeschlossen. Die Geräte sind auch mit Audio-Kabeln untereinander verbunden. Und schon ist die „Massefalle“ zugeschnappt – es brummt. Es gibt hier keine allgemeingültigen Hilfe. Viele Ratgeber empfehlen das Auftrennen der Masseschleife – gut gemeint, aber wo? Je nach Kombination der Geräte, je nach Anschluss an verschiedene Steckdosen, je nach Art der verwendeten Kabel usw. kann der Schwachpunkt an verschiedenen Stellen sein und ist nur schwer zu lokalisieren.
Auch hier bietet die Zubehör-Industrie zahlreiche mehr oder minder wirksame Helferlein, wie z.B. Mantelstromfilter, DI-Boxen, Signalübertrager, Trenntrafos. Auf der Link-Seite finden Sie Verweise zu verschiedenen Web-Seiten, die sich mit dieser Problematik beschäftigen. Eine "ganz besondere" Lösung : Ein mir bekannter Anwender hat zunächst bei Überspielungen auf den PC das Problem mit dem Brummen nicht lösen können, kam dann auf die clevere Idee, das Digitalisieren mit dem Laptop unter Akkubetrieb durchzuführen. Das erfreuliche Ergebnis - Netz-Brummen erledigt! Auch ohne Masseschleifen können sich Störgeräusche in die Aufnahme einschleichen. Die älteren Geräte mit Dioden-Anschluss passen nicht direkt an die neue Technik mit Cinch- oder Klinkenbuchsen. Kein Problem – der passende hochwertige Adapter verbindet mechanisch die unterschiedlichen Normen. Mechanisch passt es jetzt, aber elektrisch gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Geräten. Da müssen Ausgangsspannung und Eingangsempfindlichkeit passen, da müssen Eingangs- und Ausgangsimpedanz miteinander harmonieren. Wenn nicht, kann es auch hier wieder brummen und ziepen.
Die CD hält ewig ! - wie lange dauert die Ewigkeit ? Die Erfinder der CD haben uns eine lange Haltbarkeit dieses Mediums versprochen. Inzwischen ist drastisch klargeworden, dass die Silberscheibe deutlich anfälliger gegen Datenverlust ist, als man anfangs glaubte. Industriell gepresste CDs verändern nach Jahren ihre Struktur und verlieren so nach und nach ihre Lesefähigkeit. Die so beliebten "selbstgebrannten" Silberlinge sind noch wesentlich empfindlicher. Im Gegensatz zu den gepressten Industriescheiben fehlt hier die schützende Lackierung über der Aufnahmeschicht. Somit gefährden kleine Kratzer und ätzende Fingerschweiss-Spuren noch viel mehr die erhoffte Datensicherheit.
Bei den verwendeten Materialien scheint eine langsame Selbstzerstörung vorprogrammiert zu sein. Manche Experten meinen an der Farbe der Rohlinge deren Zusammensetzung zu erkennen - Silber - Grün - Blau = unterschiedliche Qualitäten. Die beste Langzeit-Haltbarkeit wird den Scheiben mit 24 Karat Goldbeschichtung zugesagt, hier und da werden "Garantie"-Zeiten von 10 bis 30 Jahren versprochen. Selbst ein Internet-Anbieter von digitalen Audio-Überspielungen bietet 15 Jahre Garantie auf die Datensicherheit. Mal ganz nüchtern überlegt, abgesehen von der Wahrscheinlichkeit, dass die CD als Datenträger ohnehin in deutlich weniger als 30 Jahren ausgestorben sein wird, wie kann denn eine solche langjährige Garantie funktionieren? Falls es den Anbieter dann überhaupt noch gibt, können Sie wohl bestenfalls mit der Erstattung von ein paar Cent für den defekten Rohling rechnen - Ihre zerstörten Daten wird der Anbieter wohl kaum wiederherstellen, Ihre Aufnahmen sind also vermutlich für immer verloren - trotz Garantie. Mein Fazit: Die digitale Überspielung Ihrer Aufnahmen rettet Ihre wertvollen Erinnerungen aktuell vor dem Verfall der Bänder und Cassetten. Aber dann müssen Sie für die weitere digitale Sicherung sorgen, also rechtzeitig umkopieren auf andere Medien, sei es die Festplatte, Sticks, Cards oder was auch immer in der Zukunft noch erfunden wird. Für meine eigenen Sicherungen und die Aufträge meiner Kunden verwende ich bedruckbare Markenrohlinge, je nach Verfügbarkeit von TDK, Sony oder anderen Marken-Anbietern. Bei Kundenaufträgen verbleiben die kompletten Aufnahmen, also auch die unbearbeiteten Originale, für ca. 4 Wochen auf meiner Festplatte, damit auch bei eventuellem Verlust auf dem Versandweg die Bearbeitung erneut erfolgen kann. Gegen einen geringen Aufpreis kann auf Wunsch auch direkt eine Sicherheits-Kopie für Sie angefertig werden.
In Abhängigkeit Ihrer Original-Tonträger werden die von mir gelieferten Rohlinge mit unterschiedlichen Motiven bedruckt (Keine Aufkleber). Schellack-Platten werden auf schwarze Scheiben mit sichtbaren und fühlbaren "Rillen" gebrannt. In besonderen Fällen kann auch ein individueller Aufdruck erstellt werden. Die M-DISC - 1000 Jahre Sicherheit in Stein gemeißelt.
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